Restschuld berechnen

Die Restschuld ist der noch offene Darlehensbetrag zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sie setzt sich zusammen aus der ursprünglichen Kreditsumme abzüglich aller bisherigen Tilgungen. Bei Annuitätendarlehen sinkt die Restschuld mit jeder Rate, wobei der Tilgungsanteil kontinuierlich steigt.

Die Restschuld berechnet sich über die Tilgungsrechnung: Restschuld = Anfangsschuld × (1 + Zins)^n - (Rate × ((1 + Zins)^n - 1) / Zins). Einfacher: Summe aller Tilgungen von der Anfangsschuld abziehen. Der Tilgungsplan zeigt die Restschuld für jeden Monat.

Bei Annuitätendarlehen fließt anfangs der Großteil der Rate in die Zinszahlung. Bei 200.000 € mit 4 % Zinsen und 2 % Tilgung gehen anfangs 667 € für Zinsen und nur 333 € für Tilgung. Mit sinkender Restschuld steigt der Tilgungsanteil automatisch.

Die Restschuld am Ende der Zinsbindung ist entscheidend für die Anschlussfinanzierung. Bei 200.000 €, 3,5 % Zinsen und 2 % Tilgung über 10 Jahre beträgt sie noch ca. 152.000 €. Je höher die anfängliche Tilgung, desto niedriger die Restschuld.

Sondertilgungen reduzieren die Restschuld direkt und sparen dadurch Zinsen auf den gesamten Betrag bis zur Volltilgung. 10.000 € Sondertilgung bei 3 % Zinsen sparen über 20 Jahre ca. 6.000 € Zinsen zusätzlich. Die Laufzeit verkürzt sich entsprechend.

Restschuld null bedeutet, das Darlehen ist vollständig getilgt. Dies ist das Ende der Kreditlaufzeit. Bei Volltilgerdarlehen ist dies vertraglich festgelegt. Bei Immobilienkrediten mit Zinsbindung muss die Restschuld durch Anschlussfinanzierung weiter getilgt werden.

Erstellen Sie einen Tilgungsplan bis zum Ende der Zinsbindung. Rechnen Sie verschiedene Zinsszenarien für die Anschlussfinanzierung durch (+1-2 % Zinsen). Planen Sie einen Puffer ein. Forward-Darlehen können aktuelle Zinsen für später sichern.

Die aktuelle Restschuld finden Sie: im Jahreskontoauszug Ihrer Bank, im Online-Banking unter Darlehensdetails, im ursprünglichen Tilgungsplan (ohne Sondertilgungen), durch direkte Nachfrage bei der Bank. Bei Sondertilgungen wird ein aktualisierter Plan benötigt.

Die Restschuld nach Zinsbindung sollte mit dem erwarteten Einkommen und Zinsniveau tragbar sein. Faustformel: Die monatliche Rate sollte auch bei 2-3 % höheren Zinsen noch unter 35 % des Nettoeinkommens liegen. Konservative Planung schützt vor Zahlungsproblemen.

Grundsätzlich ja, aber bei Immobiliendarlehen fällt meist Vorfälligkeitsentschädigung an. Nach 10 Jahren können Sie mit 6 Monaten Kündigungsfrist kostenfrei ablösen (§ 489 BGB). Bei Verbraucherdarlehen maximal 1 % der Restschuld als Entschädigung.

Die Berechnungen basieren auf aktuellen mathematischen Formeln und Standards. Die Genauigkeit hängt von der Qualität der eingegebenen Daten ab. Für rechtlich bindende Berechnungen sollten Sie einen Fachexperten konsultieren.

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