Ehegattenunterhalt-Rechner

Ehegattenunterhalt ist die finanzielle Unterstützung des wirtschaftlich schwächeren Partners nach Trennung (Trennungsunterhalt) oder Scheidung (nachehelicher Unterhalt). Gesetzliche Grundlage: §§ 1361, 1569 ff. BGB. Ziel: Sicherung des Lebensstandards, später Eigenverantwortung.

Trennungsunterhalt: Ab Trennung bis zur Scheidung, höherer Anspruch, weniger Erwerbsobliegenheit. Nachehelicher Unterhalt: Ab Scheidung, strenger begrenzt, erfordert Unterhaltstatbestand (Betreuung, Alter, Krankheit, Ausbildung), zeitlich begrenzt oder befristet.

Nach der 3/7-Methode: 1) Bereinigtes Nettoeinkommen beider Ehegatten ermitteln. 2) Differenz bilden. 3) Der Berechtigte erhält 3/7 der Differenz. Alternativ: Halbteilungsgrundsatz (50/50) bei gleicher Erwerbsobliegenheit. Der Selbstbehalt des Pflichtigen ist zu beachten.

Kosten für die Berufsausübung werden vom Nettoeinkommen abgezogen: Pauschal 5 % (ohne Nachweis), oder konkret: Fahrtkosten (0,30 €/km einfach), Arbeitsmittel, Berufskleidung, Fortbildung. Bei hohen Kosten lohnt sich der Einzelnachweis.

Der Selbstbehalt sichert das Existenzminimum des Unterhaltspflichtigen. 2024/2025: 1.600 € gegenüber dem Ehegatten (erwerbstätig) bzw. 1.475 € (nicht erwerbstätig). Dieser Betrag muss dem Pflichtigen nach Abzug des Unterhalts verbleiben.

Betreuungsunterhalt (§ 1570 BGB): Kinderbetreuung. Altersunterhalt (§ 1571): Zu alt für Erwerbstätigkeit. Krankheitsunterhalt (§ 1572): Krankheit/Behinderung. Ausbildungsunterhalt (§ 1575): Ausbildung nachholen. Aufstockungsunterhalt (§ 1573): Eigenes Einkommen reicht nicht.

Trennungsunterhalt: Bis zur Scheidung (kein Verzicht möglich). Nachehelicher Unterhalt: Zeitlich begrenzt nach Billigkeit – abhängig von Ehedauer, Kindererziehung, ehebedingten Nachteilen. Bei kurzer Ehe ohne Kinder: Oft nur wenige Monate bis 2 Jahre. Bei langer Ehe mit Kindern: Teils unbefristet.

Berufliche oder wirtschaftliche Nachteile durch die Ehe: Karriereverzicht für Kinderbetreuung, Umzug für Partner, Aufgabe des eigenen Geschäfts. Diese Nachteile verlängern den Unterhaltsanspruch. Der Berechtigte muss die Nachteile darlegen und beweisen.

Nein, ein Verzicht auf zukünftigen Trennungsunterhalt ist unwirksam (§ 1614 BGB). Hintergrund: Schutz vor voreiligem Verzicht. Möglich ist aber: Einigung auf Höhe, Verzicht auf bereits fällige Beträge, Stundung. Nach der Scheidung ist ein Unterhaltsverzicht im Ehevertrag grundsätzlich möglich.

Verfestigte Lebensgemeinschaft (meist nach 2-3 Jahren Zusammenleben): Der Unterhaltsanspruch entfällt oder wird gekürzt. Neues Einkommen des Berechtigten wird angerechnet. Bei neuem Partner des Pflichtigen: Keine automatische Kürzung, aber ggf. Berücksichtigung bei der Billigkeitsabwägung.

Die Berechnungen basieren auf aktuellen mathematischen Formeln und Standards. Die Genauigkeit hängt von der Qualität der eingegebenen Daten ab. Für rechtlich bindende Berechnungen sollten Sie einen Fachexperten konsultieren.

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